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Über Machtmissbrauch und Bequemlichkeit im Hundetraining

Die eigenen Emotionen des Hundes gegen hin verwenden? Klingt komisch, ist aber gängige Praxis!

Achtung!

Solltest du dich in den ein oder anderen Sätzen, die ich in der neuen Podcast-Folge erwähne, wieder erkennen, ist es Zeit etwas zu ändern.
In der neuen Podcast-Folge spreche über Machtmissbrauch und Bequemlichkeit im Hundetraining, aber auch darüber, weshalb es uns so einfach fällt, die Emotionen unseres Hundes zu ignorieren oder absichtlich auszunutzen.
 
Für mich ist das Hervorrufen von negativen Emotionen, damit der Hund sein Verhalten ändert, ein grausames Werkzeug.
Aber auch eines, dass wir Menschen kennen und leicht anwenden können.
 
Ich spreche von der Angst, Furcht, Frust und Wut des Hundes, die gegen ihn eingesetzt werden.
Und von der Bequemlichkeit des Menschen, daran etwas zu ändern. Denn mit einer Veränderung muss man sich beschäftigen und das kostet erstmal Zeit und Energie.
 
Aber es lohnt sich! Und deshalb hau ich es heute raus, eine ehrliche Podcast-Folge, die vielleicht in dem ein oder anderen etwas auslösen wird.
 

Das „Spiel“, das wir anwenden um das Verhalten eines Hundes zu ändern, nennt man gerne auch  „Erziehung“. Es ist ein grausames Spiel mit den eigenen Emotionen des Hundes, die gegen ihn verwendet werden.

Und wir kennen dieses Spiel seit unserer Kindheit und haben vergessen wie schmerzhaft es ist, wenn mit unseren Emotionen gespielt wird.

Ein Beispiel:
Wenn du nicht brav bist, bringt der Weihnachtsmann keine Geschenke.
Was passiert hier? Man droht mit einer Persönlichkeit, die es nicht gibt, und nutzt dazu die negativen Gefühle die bei einem Kind, entstehen vollkommen aus.
Das geht auch noch einen Zacken schärfer: wenn du dich brav bist, gibt es keine Geschenke, sondern nur die Rute für dich.
Hier wird sogar körperliche Gewalt angedroht, damit das Kind das tut, was man möchte.
Das ist für den Erwachsenen natürlich hier sehr einfach, denn er kann sich aus dieser Geschichte vollkommen herausnehmen, es ist ja die nichtexistierende Persönlichkeit, die die Strafe übernehmen soll.

Überhaupt drohen wir Menschen ziemlich gerne mit Strafen. In der Schule wird das Nachsitzen angedroht, daheim wird der Medienentzug angedroht, im Job wird Druck durch den möglichen Verlust der Einkommensquelle aufgebaut.

Völlig klar, dass wir dieses Muster auch bei unseren Hunden anwenden. Alles andere ergibt ja für uns gar keinen Sinn. Denn ohne die Androhung einer möglichen Strafe, kein gewünschtes Verhalten, oder?

Wir machen es uns also sehr einfach. Die Menschen sind sehr bequem darin geworden nach tatsächliche Lösungen nach Möglichkeiten zu suchen. Denn dazu müsste man sich mit der Thematik beschäftigen und auseinandersetzen. Das kostet Zeit und Energie.

Viel einfacher ist es doch, den Hund, der gerade irgendwie nicht das macht, was man von ihm möchte in ein anderes Zimmer zu sperren.
Oder sein Verhalten mit Gewalt zu unterdrücken. Der Hund wird eingeschüchtert, hat viele negative Emotionen und hält sich dadurch zurück.

Der Mensch hat das, was er möchte, fühlt sich erhaben kostet seine Macht gegenüber dem Hund aus und weil es den Menschen ein gutes Gefühl gibt und auch Mann auch ein Ergebnis zumindest vorübergehend dadurch hat, wendet er dieses Strafkonzept immer und immer wieder an.

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Erziehung bedeutet für mich Begleitung, eine Vorbildfunktion zu sein, Verständnis und Geduld, ein Miteinander, ein aufeinander eingehen und eine liebevolle Führung, bei der man dem zu Erziehenden zeigt, wie man seinen Empfindungen selbst regulieren kann.


Negative Gefühle bleiben niemals aus. Ich kann noch so positiv und bedürfnisorientiert trainieren, ich werde es nie schaffen, dass mein Hund keine negativen Gefühle im Alltag haben wird.
 
Das bedeutet aber auch, dass ich meinen Hund nicht noch absichtlich in schwierige Situationen bringen muss, sondern dafür sorge, dass Herausforderung gemeinsam und mit guten Gefühlen angepackt werden!
 

Wenn dein Hund alleine bleiben muss, obwohl ihm das sehr schwerfällt, aktiviere das ebenso viele sehr, sehr tief greifende negative Gefühle, was ich durchaus zu einer Trennungsangst entwickeln kann.

Unsere Hunde müssen altern mit uns im Alltag lernen mit ihren negativen Gefühlen umzugehen. Dazu müssen sie ihre Empfindungen erkennen und diese regulieren können. Und das ist unser Job in dieser Geschichte im Zusammenleben mit unserem Hund. Und das ist auch das, wo ich als Hundemensch meine klar definierte Aufgabe sehe.
Es gibt so viele Einschränkungen für unsere Hunde im Zusammenleben mit ihren Menschen, dass ich persönlich der Meinung bin, dass wir nicht zusätzlich noch für Stress Angst und Kummer sorgen müssen.

Das „Spiel“ mit Emotionen ist ein sehr grausames Werkzeug.

Wenn wir unsere Hunde körperlich bestrafen, haben sie immer Angst vor der nächsten Konsequenz. Sie entscheiden sich also nicht aus freien Stücken, sondern werden in eine Handlung gezwungen.

Das fällt für mich unter Machtmissbrauch. Wir schaden unseren Hunden, um uns damit einen Vorteil zu verschaffen. Einfach nur, weil wir es können.
Wir missbrauchen, als er unsere Situation um das zu bekommen, was wir wollen. Ein Hund, der funktioniert und immer das macht, was wir möchten.

Versetze dich doch kurz einmal in deine Kindheit zurück. Wie ging es dir, wenn dir eine Konsequenz angedroht wurde? Was hat das in dir ausgelöst? Wie hast du dich dabei gefühlt?
Was hast du empfunden, wenn du für deine Emotionen bestraft worden bist?Oder wenn deine Empfindungen unterdrückt wurden? Was, wenn sie nicht gehört oder gesehen worden sind?

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Strafe setzt schuld voraus – auch im Hundetraining

Wir haben uns an die Gewalt gewöhnt. An Kriege und Katastrophen, an Besitztümer, die wir mit allen Mitteln verteidigen und daran das auf Schuld eine Strafe folgt.
Aber genau da kommen wir zu einem wichtigen Punkt. Strafe setzt Schuld voraus, oder?
Wenn dein Hund also etwas tut, was dir nicht gefällt, woraufhin er bestraft wird, geht man davon aus, dass der Hund Schuld am Verhalten ist.
In der Verhaltensbiologie lernen wir aber, dass jedes Verhalten im Ursprung seiner Entstehung begründet nachvollziehbar und sinnvoll ist.
Das bedeutet, dass das Individuum nicht schuld an seinem Verhalten ist, zumindest nicht in dem Sinne wie wir schuld verstehen, sondern einen triftigen Grund und eine Motivation für sein Verhalten hat. Sobald wir diesen Grund erkennen und verstehen können wir ins Handeln kommen und somit unseren eigenen und helfen sein Verhalten zu ändern. Und das ganz, ohne dass wir dem Hund absichtlich negative Gefühle verschaffen. Im Gegenteil, viel mehr Sinn ergibt es dem Hund zu zeigen, dass er sich auch in herausfordernde Situationen gut fühlen kann.
Dass er seine Empfindungen steuern kann, dass er seine Handlungen beeinflussen kann.
Das bedeutet für mich Erziehung. Und das sehe ich auch als meinen Beruf an. Und ich bin da ganz ehrlich. Wenn es den Menschen nicht schnell genug geht, wenn er nicht bereit ist umzusetzen und an sich selbst mitzuarbeiten, dann kann ich ihm nicht helfen.
Wenn du aber bereit bist dein Hund zu unterstützen die Sache anzugehen mit deinem Hund gemeinsam zu wachsen und tatsächlich nachhaltig mit deinem Hund zu trainieren und vor allem ehrlich zu trainieren, dann lass uns gemeinsam die Sache angehen.
Im dreitägigen Online-Workshop zeige ich dir wie du mit deinem unsicheren ängstlichen gestressten oder reaktiven Hund in ein positives und bedürfnisorientierte Training einsteigen kannst.Es geht darum, dass der Hund in unserer Welt klarkommt, dass er Signale empfangen und umsetzen kann, dass er nicht mehr hinter jeder Ecke eine Bedrohung zieht oder laut schreiend in der Leine hängen muss, um verstanden zu werden.

Es geht darum, ein Training zu starten das nachhaltige erfolgen garantiert, wenn man dran bleibt und sich mit dem Verhalten des Hundes auseinandersetzt.

Positives und bedürfnisorientiertes Training ist nicht schwer!

Und tatsächlich ist das gar nicht so anstrengend und schwer wie wir immer denken. Es ist sogar ziemlich einfach und kann zur absoluten Routine werden, wenn wir es zulassen.
Du möchtest entspannende Spaziergänge mit deinem Hund, gemeinsame Abenteuer erleben und eine schöne Zeit mit deinem Hund als Begleiter an deiner Seite verbringen.
Das ist möglich. Doch den ersten Schritt dazu musst du gehen. Das kann dein Hund nicht ohne dich.

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