Erkenne den Wert des Dialoges mit deinem Hund – Für ein entspanntes Miteinander
Verstehst du, was dir dein Hund mitteilt?
Wenn ich beobachte, wie Menschen die Körpersprache ihrer Hunde deuten, fühle ich mich manchmal an meine Kinder erinnert, als sie in der zweiten Klasse lernten, den Sinn hinter Sätzen zu erfassen. Obwohl sie die Wörter bereits verstehen konnten, blieb ihnen der Gesamtzusammenhang oft verborgen. Eine ähnliche Situation entsteht bei der Kommunikation zwischen Mensch und Hund: Individuelle Signale des Hundes werden erkannt, doch die Gesamtbotschaft bleibt unklar. Die Wahrnehmung einer Beschwichtigungsgeste, ohne deren Ursache zu verstehen, oder das Erkennen des Anlegens der Ohren ohne Verständnis der damit verbundenen Bedeutung, zeigt, dass solche Kommunikationsschwierigkeiten das Zusammenleben erschweren können. Oftmals werden die Ausdrucksweisen des Hundes missdeutet oder ignoriert.
Missverständnisse und ihre Folgen: Die Fehlinterpretation der Kommunikation des Hundes
Besonders problematisch wird es, wenn ein Hund aufgrund eines Missverständnisses in eine Position gezwungen wird, die Unterwerfung signalisiert, und daraufhin beschwichtigend reagiert. Dieses Verhalten wird fälschlicherweise als Zeichen des Verstehens interpretiert, ohne die tatsächliche Wirkung auf den Hund und die Konsequenzen dieses Missverständnisses zu berücksichtigen. Einzelne Signale zu erkennen bedeutet nicht, die gesamte Botschaft zu verstehen – oft bittet der Hund lediglich um Frieden.
Als Hundetrainer ist es unsere Aufgabe, umfassend über die Körpersprache und das Verhalten von Hunden aufzuklären. Ein tiefgehendes Verständnis ihrer Kommunikation ermöglicht ein effektives und ehrliches Training. Fehlinterpretationen beruhen häufig auf einer oberflächlichen Betrachtungsweise und dem Fokus auf menschliche Bedürfnisse, ohne die des Hundes zu berücksichtigen.
Kommunikation ist keine Einbahnstraße
Es ergibt keinen Sinn, einen Hund für ein Verhalten zu bestrafen, das lediglich seine Notlage ausdrückt, ohne ihm klarzumachen, was erwünscht ist. Die Basis für ein erfolgreiches Training ist nicht nur die Kenntnis des Wesens eines Hundes, sondern auch das Verständnis der Verhaltensbiologie, um ohne aversive Methoden arbeiten zu können.
Die Kommunikation mit Hunden ist eine “Dialogstraße”, auf der Signale sowohl gesendet als auch empfangen werden. Eine klare, konsistente Kommunikation und gewaltfreie Methoden bilden das Fundament für eine harmonische Beziehung. Indem wir die Signale unseres Hundes verstehen und richtig interpretieren, können wir Konflikte vermeiden, bevor sie eskalieren.
Jeder Moment mit dem Hund bietet die Chance zum Austausch und zur Vertiefung der Beziehung. Indem wir unseren Hund wirklich verstehen und auf seine Bedürfnisse eingehen, schaffen wir eine Basis des Vertrauens und der Zufriedenheit. So wird die Kommunikation nicht nur das Zusammenleben erleichtern, sondern es auch bereichern – für uns und unsere Hunde.