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Tierschutzhunde - Aus Angst, Vertrauen schaffen

Verlorenes Vertrauen: Warum Tierschutzhunde oft ängstlich sind und wie du helfen kannst

Warum Tierschutzhunde so oft Angst haben und wie du deinem Hund helfen kannst

Wenn ein Hund aus dem Tierschutz zu uns kommt, bringt er oft eine lange, unbekannte Geschichte mit. Manchmal steckt dahinter Vernachlässigung, schlechte Erfahrungen oder einfach eine Welt, die er nie richtig kennenlernen durfte. Das Ergebnis: Unsicherheit, Misstrauen – und ja, manchmal auch tiefe Angst.

Aber Angst muss kein Schicksal sein. Es gibt Wege, wie wir unseren Hunden zeigen können, dass sie endlich angekommen sind. Dass sie in Sicherheit sind. Und dass sie uns vertrauen können.

In dieser Folge erfährst du, warum viele Hunde aus dem Tierschutz mit Angst kämpfen, wie du sie besser verstehen kannst und was du tun kannst, um ihnen zu helfen. Es geht nicht um schnelle Lösungen oder Trainingstipps, sondern um etwas viel Grundlegenderes: Vertrauen, Geduld und das gemeinsame Entdecken einer neuen, sicheren Welt.

Also, mach es dir gemütlich – wir tauchen jetzt ein in die Welt der Tierschutzhunde und sprechen darüber, wie wir aus Angst Vertrauen schaffen können.

Den Podcast findest du auch unter JoyDogs Hundetraining auf allen gängigen Podcast-Plattformen.

Warum sind so viele Tierschutzhunde Angsthunde?

Tierschutzhunde haben oft eine schwere Vergangenheit hinter sich. Viele von ihnen wurden misshandelt, vernachlässigt oder auf andere Weise traumatisiert. Einige haben in ihrem bisherigen Leben keinerlei positive Erfahrungen mit Menschen gemacht. Diese negativen Erlebnisse prägen ihre Wahrnehmung und führen häufig zu Angst. Aber auch genetische Veranlagungen spielen eine Rolle – Hunde, die aus ängstlichen Linien stammen, haben oft ein höheres Stresslevel, selbst wenn sie noch nichts Schlechtes erlebt haben. Die Lebensumstände im Tierheim oder der Auffangstation, wo Lärm, Enge und Überforderung an der Tagesordnung sind, verschärfen diese Ängste noch.

Die Traumatische Vergangenheit vieler Tierschutzhunde

Für viele Tierschutzhunde ist ihre Vergangenheit geprägt von enormem Stress und Verlassenheit. Stell dir vor, du verbringst dein ganzes Leben in einem Zwinger, ohne Kontakt zu Menschen und ohne Liebe. Oder du wirst wie ein abgenutztes Möbelstück entsorgt – einfach weggeworfen, weil du unbequem bist. Einige Hunde wurden misshandelt, geschlagen oder gezielt verängstigt. Solche Erfahrungen hinterlassen tiefe Spuren und können dazu führen, dass ein Hund gegenüber Menschen misstrauisch und ängstlich reagiert.

Der Einfluss des Tierheimstresses

Doch auch der Aufenthalt in einem Tierheim oder einer Auffangstation ist eine enorme Belastung. In einem Umfeld, in dem ständig andere Hunde bellen, Menschen kommen und gehen und sich Gerüche und Geräusche vermischen, können empfindliche Hunde leicht überfordert werden. Selbst wenn die Tierschützer ihr Bestes geben, ist es nahezu unmöglich, den Stress vollständig zu minimieren. Hinzu kommt, dass viele Hunde viel zu schnell in ein neues Zuhause vermittelt werden, ohne dass sie die nötige Zeit haben, sich zu erholen und Vertrauen zu fassen.

Wie lange braucht ein Tierschutzhund, um sich einzuleben?

Jeder Hund ist anders, und deshalb gibt es keine pauschale Antwort darauf, wie lange es dauert, bis sich ein Tierschutzhund wirklich sicher und wohl fühlt. Die Anpassung hängt von vielen Faktoren ab: der Vergangenheit des Hundes, seiner Persönlichkeit, seinem Alter und nicht zuletzt von deinem Umgang mit ihm.

Die 3-3-3-Regel für die Eingewöhnung

Eine hilfreiche Faustregel, die vielen Hundebesitzern eine grobe Orientierung gibt, ist die 3-3-3-Regel, die die Eingewöhnung in drei Phasen unterteilt:

  1. Die ersten 3 Tage: In den ersten Tagen ist dein Hund meist völlig überfordert. Er wird sich unsicher und vielleicht ängstlich fühlen. Alles ist neu – die Umgebung, die Menschen und die Geräusche. Während dieser Zeit solltest du ihm nicht zu viel abverlangen. Gib ihm die Möglichkeit, sich einfach nur ein wenig zurechtzufinden.
  2. Die ersten 3 Wochen: In den folgenden Wochen beginnt der Hund langsam, seinen neuen Alltag zu begreifen. Er erkennt die Routinen, fängt an, Bindungen zu dir aufzubauen und fühlt sich zunehmend sicherer. Dennoch kann es in dieser Phase noch zu Verhaltensauffälligkeiten kommen, weil der Hund seine Komfortzone langsam erweitert.
  3. Die ersten 3 Monate: Nach etwa drei Monaten fühlen sich die meisten Hunde endlich zu Hause. Sie haben die Grundregeln gelernt und verstehen, wie das Leben bei dir funktioniert. Für Hunde mit einer traumatischen Vergangenheit oder tiefergehenden Ängsten kann dieser Prozess jedoch länger dauern. In manchen Fällen kann es sechs Monate oder sogar ein Jahr dauern, bis der Hund wirklich angekommen ist.

Geduld und Verständnis – Der Schlüssel zur Eingewöhnung

Die Eingewöhnung eines Tierschutzhundes erfordert viel Geduld und Feingefühl. Die Zeit, die ein Hund braucht, um Vertrauen zu fassen und sich sicher zu fühlen, variiert von Hund zu Hund. Manche Hunde fühlen sich nach wenigen Wochen schon heimisch, andere benötigen Monate.

Geduld ist gefragt – Der Hund braucht Zeit

Es ist wichtig, den Hund in seinem Tempo ankommen zu lassen und ihn nicht unter Druck zu setzen. Die erste Zeit sollte ruhig und stressfrei sein. Lass deinem Hund genügend Freiraum, um selbst zu entscheiden, wie viel er entdecken möchte. Zwinge ihn nicht zu neuen Erfahrungen, sondern gib ihm die Möglichkeit, die Welt in kleinen Schritten zu erobern.

Feste Routinen für mehr Sicherheit

Hunde aus dem Tierschutz schätzen besonders klare und feste Routinen. Sie geben ihnen Orientierung und Sicherheit. Achte darauf, dass dein Hund feste Fütterungszeiten und regelmäßige Spaziergänge hat. Ein berechenbarer Tagesablauf hilft ihm, sich schneller an sein neues Leben zu gewöhnen und Vertrauen zu fassen.

Die Bedeutung von ruhigen Momenten

Achte darauf, dass du deinem Hund nicht nur körperlich, sondern auch emotional die Zeit gibst, die er braucht. Bei manchen Hunden kann es sehr hilfreich sein, dass ihr einfach mal zusammen zur Ruhe kommt, ohne dass es ein aktives Training oder Spiel gibt. Die sogenannten „konditionierten Entspannungsphasen“ sind äußerst wichtig, um Vertrauen und Sicherheit zu fördern.

 

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Wie du deinem Tierschutzhund beim Ankommen hilfst

Die ersten Schritte im neuen Zuhause sind entscheidend für das Wohlbefinden deines Hundes. Anstatt sofort mit Trainingsmaßnahmen zu beginnen, solltest du ihm vor allem Zeit und Ruhe schenken. Es geht darum, Vertrauen aufzubauen und deinem Hund zu zeigen, dass er bei dir sicher ist.

Gemeinsame Entspannung als erstes Ziel

Der Beginn eurer gemeinsamen Zeit sollte ruhig und entspannt sein. Gehe in kleinen Schritten vor und vermeide es, deinen Hund zu überfordern. Kurze Spaziergänge in einer ruhigen Umgebung sind ideal. Achte darauf, dass dein Hund nicht zu viele Reize auf einmal ausgesetzt ist. Auch zu Hause kannst du ihm helfen, sich wohlzufühlen, indem du ihm die Möglichkeit gibst, alles in seinem Tempo zu erkunden.

Die Bedeutung von Sicherheit und Schutz

Sicherheit ist das Fundament für die Beziehung zu deinem Tierschutzhund. Hunde aus dem Tierschutz haben oft das Gefühl, dass sie jederzeit in Gefahr sind oder nicht willkommen sind. Indem du ihm zeigst, dass er bei dir keine Angst haben muss, legst du die Grundlage für eine enge Bindung.

Warum weniger oft mehr ist

Es ist verlockend, deinen Hund so schnell wie möglich in neue Erfahrungen einzuführen – sei es andere Hunde, fremde Orte oder ein Hundetraining. Aber für viele Tierschutzhunde ist weniger mehr. Überforderung kann dazu führen, dass dein Hund in alte Ängste zurückfällt. Es ist daher besser, ihm kleine, positive Erlebnisse zu bieten, die ihn nicht unter Stress setzen.

Fazit: Vertrauen aufbauen und die Angst überwinden

Ein Hund aus dem Tierschutz ist oft geprägt von traumatischen Erlebnissen und tiefen Ängsten. Doch mit Geduld, Liebe und einem sicheren Umfeld kannst du ihm helfen, Vertrauen zu fassen und seine Ängste zu überwinden. Indem du ihm Zeit gibst, um anzukommen, Routinen schaffst und ihn nicht überforderst, legst du das Fundament für eine starke und vertrauensvolle Beziehung.

Versteh deinen Hund und begleite ihn sanft auf seinem Weg, die Welt zu entdecken. Wenn du ihm die Sicherheit gibst, die er braucht, wird er dir irgendwann vertrauen – und das ist der erste Schritt, um die Ängste eines Tierschutzhundes zu überwinden.

 

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