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Verhaltenstherapie, Verhaltenstraining, Hundetraining

Hundetraining vs. Verhaltenstherapie für Hunde – was ist der Unterschied?

Der Unterschied zwischen Hundetraining und der Verhaltenstherapie für Hunde

„Ein Pädagoge ist noch kein Therapeut.“ – Barbara von Weißenfluh (Ausbilderin und Co-Trainerin bei JoyDogs®, Inhaberin der Hundeschule FreeDogs Basel)

Dieser Satz meiner Kollegin Babs beschreibt den Unterschied zwischen Hundetraining und Verhaltenstherapie schon sehr gut.

Mit diesem Podcast möchten wir aufklären. Denn Verhaltenstherapeuten für Hunde müssen sich eines immer wieder anhören – Ihr trainiert doch auch nur!

Natürlich trainieren wir, aber wir können auch therapieren und somit auch bei tiefsitzenden psychosomatischen Herausforderungen helfen!

Falls du dich auch schonmal gefragt hast, wo genau der Unterschied zwischen Hundetraining und Verhaltenstherapie für Hunde liegt, in diesem Podcast bekommst du die Antwort.

Am Ende wirst du genau wissen, was dein Hund braucht, um mit dir entspannt durchs Leben zu gehen.

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Hundetraining und Verhaltenstherapie für Hunde sind zwei Methoden, die verwendet werden, um das Verhalten von Hunden verändern, aber sie zielen auf unterschiedliche Aspekte ab und haben verschiedene Ansätze:

 

  1. Hundetraining:

Ziel: Hundetraining konzentriert sich hauptsächlich auf das Lehren von Kommandos, Gehorsam und Manieren. Es geht darum, einem Hund beizubringen, wie er sich in verschiedenen Situationen verhalten soll, wie z.B. beim Spazierengehen an der Leine, beim Kommen auf Befehl oder beim Sitzen und Bleiben.

Methoden: Es verwendet eine Vielzahl von Techniken, einschließlich positiver Verstärkung (Belohnungen wie Leckerlis oder Lob), um erwünschtes Verhalten zu fördern, sowie manchmal Korrekturen für unerwünschtes Verhalten.

Anwendung: Hundetraining ist für alle Hunde geeignet, unabhängig von ihrem Verhaltensstatus, und hilft, eine starke Bindung zwischen dem Hund und seinem Besitzer aufzubauen.

 

  1. Verhaltenstherapie für Hunde:

Ziel: Die Verhaltenstherapie zielt darauf ab, problematische oder unerwünschte Verhaltensweisen umzulenken, die oft stress- oder angstbedingt sind, wie z.B. Aggression, Angst, übermäßiges Bellen, Trennungsangst oder Zerstörungswut.

Methoden: Diese Therapie beinhaltet eine gründliche Bewertung des Verhaltens des Hundes, oft unter Berücksichtigung seiner Vergangenheit und Umwelt, um die Ursache des Problems zu verstehen. Anschließend wird ein individueller Behandlungsplan erstellt.

Anwendung: Verhaltenstherapie wird typischerweise für Hunde mit spezifischen Verhaltensproblemen angewendet, die über grundlegende „Gehorsamsprobleme“ hinausgehen. Dazu bilden wir die Verhaltenstherapeuten auch in Bereichen der Ethologie, Ökologie und Verhaltensbiologie aus.

Gut ausgebildete Verhaltenstherapeuten therapieren immer mit den Emotionen des Hundes, niemals gegen sie. Jegliche Anwendung von Gewalt, egal ob physisch oder psychisch, wird in der Verhaltenstherapie nicht benötigt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hundetraining sich auf die Erziehung und das Lernen von Kommandos konzentriert, um eine gute Basis für das Zusammenleben zu schaffen, während die Verhaltenstherapie tiefer geht, um die Wurzeln problematischen Verhaltens zu behandeln und Lösungen für ein harmonischeres Zusammenleben zu finden.

 

  1. Wann ein Hundetrainer sinnvoll ist:

Grundgehorsam: Wenn man dem Hund grundlegende Kommandos beibringen möchten, wie z.B. Sitzen, Platz, Bleiben oder das Laufen an der Leine ohne Ziehen.

Präventive Erziehung: Um von Anfang an ein gutes Verhalten zu fördern und Problemen vorzubeugen.

Sport und Aktivitäten: Für spezifische Dinge, wie Agility, Hundesport, Tricks oder andere Aktivitäten, die die Bindung stärken und den Hund geistig und körperlich fordern.

 

  1. Wann ein Verhaltenstherapeut für Hunde sinnvoll ist:

 Auffälligkeiten im Verhalten: Bei Verhaltensauffälligkeiten, die über das gewöhnliche Sitz-Platz-Bleib Training hinausgehen, wie z.B. Aggression gegenüber Menschen oder anderen Tieren, übermäßiges Bellen, Angstverhalten (inklusive Trennungsangst), Zerstörungswut oder Zwangsstörungen.

Verhaltensänderung:  Wenn das Verhalten des Hundes auf Angst, Trauma oder schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit zurückzuführen ist und eine spezialisierte Herangehensweise erfordert, um dem Hund zu helfen, sich anzupassen und zu heilen.

Komplexe Probleme: Bei Verhaltensproblemen, die möglicherweise eine Kombination aus Umwelterziehung, Managementstrategien, medikamentöser Unterstützung und spezifischen Trainingsmethoden erfordern.

 

Ein Verhaltenstherapeut für Hunde ist besonders dann sinnvoll, wenn das Verhalten des Hundes die Lebensqualität des Hundes oder seiner Besitzer beeinträchtigt, Sicherheitsrisiken darstellt oder wenn frühere Trainingsversuche, um das Problem zu beheben, erfolglos waren.

Verhaltenstherapeuten haben in der Regel eine spezialisierte Ausbildung in der Tierpsychologie und in der Diagnose und Behandlung von Verhaltensproblemen, was sie qualifiziert macht, tiefer liegende Ursachen zu verstehen und entsprechend zu adressieren.

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Es ist wichtig zu erkennen, dass sowohl Trainer als auch Verhaltenstherapeuten eine wichtige Rolle im Leben eines Hundes spielen können. Manchmal kann auch eine Kombination aus beidem die beste Lösung sein, um sowohl grundlegende Gehorsamsfähigkeiten zu erlernen als auch spezifische Verhaltensprobleme zu lösen.

 

Warum positive statt aversiver Therapie am Hund? Weshalb gewaltfrei?

Ein Verhaltenstherapeut für Hunde arbeitet gewaltfrei, weil dieser Ansatz auf den Prinzipien des Verständnisses, der Empathie und der positiven Verstärkung beruht. Gewaltfreie Methoden sind nicht nur ethisch vorzuziehen, sondern sie haben sich auch als effektiver erwiesen, um langfristige positive Verhaltensänderungen bei Hunden zu fördern. Hier sind einige Schlüsselgründe, warum gewaltfreie Methoden bevorzugt werden:

 

  1. Aufbau von Vertrauen und Sicherheit zwischen Hund und Mensch:

Gewaltfreie Ansätze helfen, eine positive Beziehung zwischen dem Hund und seinem Besitzer oder Therapeuten zu fördern. Vertrauen ist die Grundlage für effektives Lernen. Hunde, die sich sicher und verstanden fühlen, sind eher bereit und fähig, neue Verhaltensweisen zu lernen und anzunehmen.

 

  1. Vermeidung von Angst und Aggression beim Hund:

Gewalt oder harte Korrekturen können Angst, Stress und sogar Aggression bei Hunden auslösen. Diese Reaktionen können das Lernvermögen eines Hundes beeinträchtigen und bestehende Verhaltensprobleme verschärfen. Gewaltfreie Methoden minimieren das Risiko negativer emotionaler Reaktionen.

 

  1. Förderung des Verständnisses und der Kommunikation zwischen Hund und Mensch:

 Gewaltfreie Verhaltenstherapie basiert auf dem Verständnis der Ursachen hinter einem Verhalten. Sie nutzt Techniken wie positive Verstärkung, um erwünschtes Verhalten zu fördern, und Managementstrategien, um unerwünschtes Verhalten zu verhindern oder zu reduzieren. Dieser Ansatz verbessert die Kommunikation zwischen Hund und Mensch und hilft dem Hund zu verstehen, was von ihm erwartet wird.

 

  1. Wissenschaftlich fundierte Methoden:

Gewaltfreie Ansätze stützen sich auf die Prinzipien der Verhaltenswissenschaft und der Lerntheorie. Forschungen haben gezeigt, dass positive Verstärkung und andere gewaltfreie Techniken effektiv sind, um Hunde zu trainieren und Verhaltensprobleme zu behandeln.

 

  1. Nachhaltige Verhaltensänderungen mit gewaltfreien Verhaltenstraining am Hund:

Gewaltfreie Methoden zielen darauf ab, dem Hund alternative Verhaltensweisen zu lehren und die zugrunde liegenden Ursachen für problematische Verhaltensweisen anzugehen. Dies führt zu nachhaltigeren und dauerhafteren Verhaltensänderungen im Vergleich zu Ansätzen, die auf Einschüchterung oder Bestrafung basieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass gewaltfreie Verhaltenstherapie für Hunde eine humane, effektive und wissenschaftlich fundierte Methode darstellt, um Verhaltensprobleme zu lösen und eine positive Beziehung zwischen Hunden und ihren Besitzern zu fördern.

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