Mal ganz ehrlich, es ist gar nicht so schwer, einem aufgeregten Hund Entspannung beizubringen. Und nein, die Lösung ist nicht, ihn so lange auszulasten, bis er umfällt. Die eigentliche Herausforderung ist die konsequente Umsetzung. In unserer schnelllebigen Zeit bleibt oft wenig Raum für Gelassenheit. Alles muss schnell gehen: Kaffee gibt’s „to go“, und gegessen wird nebenbei. Auch unser Hund soll bitte schön im Gehen schnüffeln – stehen bleiben geht gar nicht!
Diese hektische Lebensweise übertragen wir unbewusst auf unsere Hunde. Wenn du diesen Artikel liest, hast du wahrscheinlich einen nervösen oder unsicheren Hund, der schon auf kleine Reize stark reagiert. In diesem Blogbeitrag stelle ich dir drei unverschämt einfache Wege vor, wie dein Hund – und du gleich mit – entspannter werden können.
Den Podcast findest du auch unter JoyDogs Hundetraining auf allen gängigen Podcast-Plattformen.
Der Schlüssel zum Erfolg für dich und deinen Hund: Regelmäßigkeit
Damit diese drei simplen Methoden wirken, musst du sie konsequent durchziehen. Nicht nur einmal im Monat oder hin und wieder, sondern regelmäßig. Ich kenne keinen einzigen Menschen, der diese Wege gewissenhaft verfolgt hat und keine positiven Erfahrungen gemacht hat. Viele geben jedoch zu früh auf und tun das Ganze als „Schwachsinn“ ab. So ehrlich muss ich sein: Wenn du es dir schwer machen möchtest, dann mach es. Verschwende deine Ressourcen mit unnötigem Training und dreh dich weiter im Kreis.
Wenn du es dir jedoch einfach machen möchtest und mehr aus dem Leben mit deinem Hund herausholen willst, dann lies weiter. Training kann einfach, motivierend und entspannend sein!
Der erste Weg zu einem entspannten Hund: Höre auf, Runden zu laufen
Wenn dein Hund ohnehin schon gestresst ist, kaum auf dich hört und jeden Reiz überbewertet, dann reduziere die Reizlast. Das geht ganz einfach: Laufe Strecken statt Runden. Gehe einen Weg hin und denselben zurück. So hat dein Hund auf dem Hinweg schon alles erkundet und kann sich auf dem Rückweg besser konzentrieren. Die Orientierung an dir fällt ihm leichter, und du kannst den Rückweg für leichte Trainingseinheiten nutzen.
Menschen lieben Runden und Abwechslung, aber dein Hund braucht Entspannung. Lass ihn auf dem Hinweg schnuppern, erkunden und Spaß haben. Auf dem Rückweg übt ihr gemeinsam ein wenig – schon wird der Spaziergang entspannter und nachhaltiger.
Der zweite Weg: Waldbaden mit Hund
Was ist Waldbaden?
Waldbaden, aus Japan als „Shinrin Yoku“ bekannt, bedeutet, in die Atmosphäre des Waldes einzutauchen. Es ist kein Sport, sondern ein achtsames Verweilen in der Natur, bei dem du die Stille genießt und die Eindrücke auf dich wirken lässt.
Woher kommt es?
Waldbaden wurde in den 1980er Jahren in Japan entwickelt, um den Menschen eine Möglichkeit zu bieten, Stress abzubauen und neue Kraft zu schöpfen. Es hat weltweit Anerkennung gefunden und wird auch in westlichen Ländern immer beliebter.
Warum ist es so wirkungsvoll?
Studien belegen die positive Wirkung des Waldbadens: Frische Luft, das Grün der Bäume und Ruhe senken den Blutdruck, reduzieren Stresshormone und verbessern das Wohlbefinden. Das bewusste Erleben der Natur stärkt das Immunsystem und fördert die Konzentration.
Warum ist es gut für Mensch und Hund?
Waldbaden mit deinem Hund ist eine tolle Möglichkeit, gemeinsam zu entspannen und die Bindung zu stärken. Hunde lieben es, die Natur zu erkunden, neue Gerüche aufzunehmen und die Umgebung zu beobachten. Sie profitieren genauso von der beruhigenden Wirkung des Waldes wie wir. Beim Waldbaden gibt es keinen Zeitdruck. Ihr könnt zusammen neue Plätze entdecken oder einfach im Moos sitzen und die Umgebung genießen.
Im Workbook findest du die genaue Anleitung, wie du das Waldbaden mit deinem Hund starten kannst.
Der dritte Weg: Lasse deinen Hund Beobachten und Erfahren
Natürlich müssen Hunde Reize erfahren und aushalten, um zu lernen. Das bedeutet nicht, dass du mit deinem Hund im Einkaufszentrum sitzt und wartest, bis er erschöpft aufgibt. Suche euch gemeinsam einen Ort, an dem dein Hund die Reize noch gut aushält – zum Beispiel einen Park oder den Stadtrand.
Setze dich mit deinem Hund hin und beobachtet gemeinsam, was passiert. Sollten Menschen, Fahrräder oder andere Hunde zu nah kommen, schaffe mehr Abstand. Dein Hund soll Reize aus der Distanz erfahren und lernen, sie richtig einzuschätzen. In kleinen Schritten kannst du dann die Abstände zu den Reizen verringern.
Lernen bedeutet nicht immer Stress und Action. Es heißt, neu einzuordnen, zu erkennen und neue Erfahrungen zu sammeln. Aus Erlebtem entstehen Erkenntnisse, die das Lernen formen und zu entspannten Handlungsweisen führen.
Fazit: Entspannung braucht Zeit
Lass mich wissen, welchen dieser Wege du zuerst ausprobierst. Hol dir unbedingt das Workbook dazu und bleibe dran. Etwas neu zu lernen und Situationen neu zu bewerten, geht nicht von heute auf morgen. Du kannst es selbst üben: Beim nächsten Mal in einer Schlange nimm deine Umgebung bewusst wahr, statt dich zu ärgern. Nimm dir Zeit zum Essen ohne Ablenkung und für die Entspannungsübungen mit deinem Hund.
Diese drei einfachen Übungen werden euch enorm helfen, den Alltag zu erleichtern und Herausforderungen entspannter zu begegnen.
Hab einen entspannten Tag mit deinem Hund!
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